Am 16 Juni 1981 wurde eine Sendung im Bayrischen Fernsehen “ Unser Land “ über unsere Gärtnerei gebracht. Nachstehend ist der ungekürzte, gesprochene Text angegeben. Wassergarten Oldehoff . Mit dem Grundelement Wasser ist die Teich und Wasserpflanzengärtnerei Oldehoff im niederbayrischen Hauzenberg besonders reich gesegnet, mit natürlichem sauberem Quellwasser. Zuflüsse einer ehemaligen Forellenzuchtanlage, in der seit vier Jahren Wasser - und Sumpfpflanzen herangezogen werden. Die Gärtnerei mit ihren zehn Teichen ist in die Landschaft ganz und gar eingebunden. Viele Wasserpflanzen vermehren sich von allein. Auf Schädlingsbekämfung in den Teichen wird selbstverständlich verzichtet. Auf den Landstreifen dazwischen darf wachsen, was will. Der Verzicht auf intensive Kulturmaßnahmen ist hier, wie überhaupt bei den meisten Wasserpflanzen - Gärtnereien, dereinfachste und betriebswirtschaftlich rentabelste Weg. In die Gärtnerei, die am äußersten Zipfel Bayerns liegt, verlaufen sich wenig Kunden. 90 Prozent des Pflanzenumsatzes geht per Post. Der Vorteil von Pflanzen aus so einer Wildnis - Gärtnerei : Sie sind es so gewohnt, sich gegen die Unbilden der Witterung, aber auch gegen die Konkurrenz von Pflanzen und gegen Insekten durchzusetzen. Luftdicht in Folienbeutel verpackt, halten die Wasserpflanzen einen Transport bis zu zwei Wochen aus. In das natürliche Nebeneinander von Verkaufs - und Wildpflanzen greift Gärtner Oldehoff nicht ein. So darf die Wasserlinse, eigntlich ein weitverbreitendes Wasserunkraut, ruhig wuchern. Die kleinen schwimmenden Doppelblattpflanzen ernähren sich von aufgelösten organischem Material. Wasserreinigend wie viele andere Unterwasserpflanzen wirkt Ranunculus aquatilis, der Wasserhahnfuß. Er blüht von Mai bis Oktober und eignet sich für fließendes Wasser genauso wie für Teiche. Auch Schnecken tragen ihren Teil zu sauberem Teichwasser bei, indem sie eine Menge absterbendes Material, aber auch Algen fressen. Unter Wasser hat der Hahnenfuß gefiederte Blätter. Er wächst in Wassertiefen von 20 - 100 cm. Für Inseln im seichten Wasser eignet sich diese Pflanze : Carex elata, zu deutsch Hängesegge. Ein früh austreibendes Verlandungsgras, daß im Alter bis ins Wasser hinabhängt. Frösche im Gartenteich sind ein gutes Zeichen für eine funktionierendes ökologisches Gleichgewicht. Goldfische wühlen im Schlamm und trüben das Wasser. Eine recht schöne , bizarr blühende Pflanze mit Schwimmblättern ist die Wasserähre, Aponogeton distachyos. Bei dieser großen dreiblättrigen Pflanze handelt es sich um Fieberklee oder Bitterklee. Ein Teeaufguß soll gegen Fieber helfen. Nicht nur für Naturliebhaber ist so eine Wassergärtnerei ein Eldorado, Kinder , die hier aufwachsen , begreifen früh, was ökologische Vielfalt bedeutet. Eine weitere Heilpflanze ist dieser buntblättrige Acorus calmus bekannt als Kalmus oder Magenwurzel. Sie wird bis zu eineinhalb Meter hoch und gedeiht am besten bei Wassertiefen um 20 cm. Die Wurzeln riechen würzig und graben sich gern in schlammigen Untergrund ein. Von weiß bis blau blühen diese chinesischen Wasserlilien. Im Gegensatz zu den japanischen Sorten, den Iris kämpferi, verlangen die Iris laevigata das ganze Jahr hindurch einen feuchten Standort. Oft findet man diese Pflanze in Sümpfen Mooren oder an Teichrändern: das Sumpfblutauge, Potentilla pal.. Vielfältig ist die Palette der Seerosen. Die ersten, zu Beispiel: diese weißen Seerosen, blühen Mitte bis Ende Mai. Etwas später und bis in den Herbst hinein blühen die rotfarbigen Seerosen. Seerosen vermehren sich ziemlich leicht. Einige Mutterpflanzeen im Teich - und man kann Jahr für Jahr ernten. Sie vermehren sich vegetativ unter dem Wasser. Man muß die Rhizome nur von der Mutterpflanze abtrennen. Dann entwickeln sich die neuen Seerosen innerhalb eines Jahres zu verkaufsfertigen Pflanzen. Besonders reizvoll an Gartenteichen ist die Kombination von Wasserpflanzen und Sumpfgewächsen, eingebunden in die Randbepflanzung. Ein solcher Standort ist besonders geeignet für Pflanzen, die vom Aussterben bedroht sind. Bei dieser Wasserpflanzenanlage handelt es sich um eine ökologische Zelle für eine ungeahnte Vielvalt von Tieren und Pflanzen. Nur der kleine Teil davon dient dem Verkauf und Broterwerb, die überwiegende Zahl der Lebewesen dagegen dem natürlichen Gleichgewicht. Was der Wasserpflanzenproduzent hier geschaffen hat, ist mehr als ein gärtnerischer Betrieb. Seine Teiche sind Beispiel und Anreiz für jeden, der sich im eigenen Garten einen Teich anlegen will, und sei er noch so klein.
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